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Mercredi 23 Septembre 2025 à 17.30 heuresConférence de Lukas Held intitulée « Der Reiz der Epistokratie » Bibliothèque nationale de Luxembourg à Luxembourg-Kirchberg
Der Reiz der Epistokratie.
Der Begriff Epistokratie bezeichnet das Konzept einer politischen Herrschaft, bei der Macht ausschließlich oder vorrangig kompetenten Akteuren übertragen werden sollte. Dieses Modell stellt den demokratischen Grundkonsens infrage, wonach politische Partizipation prinzipiell unabhängig von Wissen oder Status allen zustehe, da alle gleichermaßen von Entscheidungen betroffen seien. Die Attraktivität epistokratischer Ansätze manifestiert sich nicht nur im wachsenden Einfluss von Experten – etwa während der Pandemie –, sondern auch angesichts systemischer Defizite wie Scheindebatten, Korruption und Lobbyismus. Der Gedanke, politische Gestaltung durch sachkundige und neutrale Instanzen zu optimieren, reicht dabei bis zu Platons Philosophenherrschaft zurück. Im Vortrag wird ausgehend von dieser platonischen Idealvorstellung das epistokratische Prinzip analysiert, seine Vorzüge und Grenzen diskutiert und schließlich die Frage erörtert, wie die Demokratie dieser Herausforderung begegnen könnte.
CV
Lukas Held studierte Philosophie und Literaturtheorie in Louvain-la-Neuve, Prag und Toulouse. Er unterrichtet am Lycée de Garçons in Luxemburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der philosophischen Anthropologie, insbesondere zum Werk Hans Blumenbergs. Er animierte die Radiosendungen „Seismograph“ und „ProPhil » auf Radio 100,7.